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Wörterbuch
Das nachfolgende
Wörterbuch, in dem Personen,
Begriffe, Modelle und Theorien schlagwortartig vorgestellt
werden, ist beispielhaft für eine existierende Coachausbildung
nach der Hamburger Schule entworfen worden. Die Teilnehmer haben
so die Möglichkeit,
die in der Ausbildung teilweise verwendeten Fakten nachzulesen.
Unser Tipp: Für jede Coachausbildung ein eigenes, themenbezogenes
Wörterbuch erstellen.
So ein Register wird nicht vollständig sein oder
jedem individuellen Anspruch und Geschmack genügen. Ein Register mit „Mindestcharakter“ erleichtert in der Ausbildung
die wissensbasierte Kommunikation
zwischen Ausbildern und Teilnehmern, aber auch zwischen den Teilnehmern
untereinander. Sie erleichtert und stabilisiert die Identifikation mit der Ausbildung.
A
Absicht, die
Absicht ist das Bedürfnis, etwas zu verwirklichen.
Alternative, die
lateinisch alternus = abwechselnd, wechselweise; bedeutet die Wahlmöglichkeit
zwischen zwei
sich ausschließenden Optionen, z.B. links oder rechts, ja oder
nein, an oder aus usw.; nicht verwechseln
mit Möglichkeiten und Varianten.
Analyse, die
allgemeiner Begriff für eine systematische Untersuchung, bei
der das zu untersuchende Objekt /
Subjekt in seine Bestandteile zerlegt wird und anschließend
geordnet, untersucht und ausgewertet
zu werden. In einem konstruktivistischen Coachingverständnis
bildet der Coach ausschließlich
Hypothesen, der Coachee analysiert sich selbst.
analytisch
bedeutet zergliedernd oder logisch, systematisch; Gegenwort
ist synthetisch.
analytische Denken, das
entspricht im Coaching dem vernetzten bzw. systemischen Denken,
das heißt dem Denken in
Zusammenhängen.
assoziiert
Im Coaching bedeutet assoziiert, emotional
mit seinen eigenen Gefühlen,
Motiven, Bedürfnissen in Kontakt zu stehen mit der Folge, Sachzusammenhänge
aus der eigenen Person heraus zu deuten und aufgrund der emotionalen
Spannung keinen ausreichenden Zugriff auf seine Ressourcen zu haben.
Axiom, das
griechisch axiomata = als wahr angenommener Grundsatz;
wissenschaftlicher Begriff für einen unbeweisbaren, aber in
sich einsichtigen Grundsatz, der als Ausgangspunkt einer Theorie
dient.
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B
Bedürfnis, das
psychologischer Begriff für einen spezifischen Beweggrund für
ein Verhalten.
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C
Coaching, das
Coaching ist der durch die Werte Freiheit, Freiwilligkeit,
Ressourcenverfügung
und Selbststeuerung gebildete Kontext, in dem mit Hilfe des strukturierten
Coachingprozesses, in Bezug auf ein Thema die Wahrnehmung erweitert,
die Entscheidungsfähigkeit gefördert und Verhaltensalternativen
ausgelöst werden, um eine emotional gewollte und nachhaltige
Selbstlernkonzeption des Coachee der Gruppe oder des Teams zu erreichen.
Coachingablauf,
der
Synonym für Coachingprozess
Coachingansatz, der
der Coachingansatz beschreibt grundsätzlich, durch welche Haltung und welche Verfahrensweise /Vorgehensweise die Wirkungserwartung von Coaching erreicht wird.
Coachingdefinition
Coaching ist der durch die Werte Freiheit, Freiwilligkeit,
Ressourcenverfügung
und Selbststeuerung gebildete Kontext, in dem mit Hilfe des strukturierten
Coachingprozesses, in Bezug auf ein Thema, die Wahrnehmung erweitert,
die Entscheidungsfähigkeit gefördert und Verhaltensalternativen
ausgelöst werden, um eine emotional gewollte und nachhaltige
Selbstlernkonzeption des Coachee der Gruppe oder des Teams zu erreichen.
Coachkompetenz,
die
Synonym für die Handlungskompetenz eines Coach, die sich darin
ausdrückt, dass ein Coach den Sinn des Kontextes Coaching, sowie
Unterschiede zu anderen Kontexten erkannt hat und im Coaching die
Koordination aller persönlichen Ressourcen selbstgesteuert in
einem situativ- individuellen Handeln realisiert.
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D
dissoziiert
Im Coaching: nicht aus der eigenen Person heraus deutend
und bewertend.
Drei Anliegen im Coaching, die
die drei Anliegen im Coaching - Wahrnehmungserweiterung auslösen, Handlungsalternativen ermöglichen, Entscheidungsfähigkeit sichern - sind abstrakte Wirkungserwartungen im Coaching.
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F
fachlich-methodische Kompetenz, die
1. interagierender Bereich des
Kompetenzmodells. Nach der Hamburger Schule umfasst die fachlich-methodische
Kompetenz die Verfügung über
fachliche Kenntnisse und Fertigkeiten in einem Kontext sowie die
ergebnisorientierte Organisation von Arbeitsabläufen.
2. Fähigkeiten, die zur fachlich-methodischen Kompetenz eines
Coach zählen, sind:
- Hypothesenbildung auf Abstraktionsebene
- Angebote zur Reflexion auf Abstraktionsebene
- Klärung von Bedeutungen und Bedeutungszusammenhängen
- Fragen
- Perspektivwechsel auslösen
- Prozess führen
Feedback, das
englisch feed = füttern, nähren und back = zurück;
die zeitnahe Rückmeldung einer Wahrnehmung oder die Beurteilung
von etwas nach einem allen Beteiligten verfügbaren Maßstab.
Rückmeldungen sind Voraussetzung für die Entwicklung von
Kompetenz. Aus dem Vergleich der Rückmeldung mit der Selbstwahrnehmung
des eigenen Verhaltens werden Veränderungen im eigenen Verhalten
abgeleitet.
Feedbacksystematik, die
Gesamtheit der zur Rückmeldung nutzbaren kontextbezogene Instanzen.
Feldkompetenz,
die
nach der Hamburger Schule umfasst die Feldkompetenz die Verfügbarkeit
Verfügung über reflektierte branchen-, themenspezifische
und kulturelle Erfahrungen in einem Kontext zu verfügen.
Führung, die
absichtsvolles autoritäres oder kooperatives
Beeinflussen von menschlichem Verhalten oder Organisationsstrukturen.
Führungsstil, der
unter Führungsstil wird ein wiederkehrendes
Verhaltensmuster in unterschiedlichen thematischen Kontexten verstanden.
Führungsverhalten,
das
Führungsverhalten ist ein (konkret) situatives, wertegeleitetes
Verhalten in einem thematischen Kontext.
Futur I
Handlung liegt in der Zukunft und bezeichnet einen Verlauf.
Beispiel — Ich
werde am Montag vom 10m Turm springen.
Futur II
Handlung wird in der Zukunft schon abgeschlossen sein, das
heißt,
ist zu dem Zeitpunkt in der Zukunft schon Vergangenheit. Man nennt
das auch „vollendete Zukunft”.
Beispiel — Ich werde
am Montag vom 10m Turm gesprungen sein.
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G Gefühl,
das
eine
körperlich empfundene Bewertung einer Wahrnehmung.
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H
Handlungsalternative,die
im Coaching ist als Handlungsalternative ein konkretes Tun/Handeln/Agieren zu verstehen, dass für die Zielerreichung durch den Coachee realisiert wird. Dieses Tun steht im Gegensatz (Alternative) zu seinem bisherigen Handeln.
Handlungskompetenz,
die
bedeutet, den Sinn eines Kontextes, sowie Unterschiede zu anderen
Kontexten zu erkennen und die Koordination aller persönlichen
Ressourcen selbstgesteuert in einem situativ-individuellen Handeln
zu realisieren.
(Hand-)Werkzeug, das
funktionale Einzelmaßnahme der Methode.
Heckhausen, Heinz
1926-30.10.1988 — deutscher Psychologe, war neben Franz Emanuel
Weinert Gründer des Max-Planck-Institut für Psychologische
Forschung in München und ab 1982 dessen Leiter; forscht über
Prozesse der Handlungsmotivation sowie über Leistungsmotivation
und entwickelte das erweiterte kognitive Motivationsmodell für
die Anwendung in der Schule und in der Arbeitswelt sowie das Rubikonmodell
der Handlungsphasen vom Wechsel der Motivation zur Volition.
Hypothese,
die
griechisch hypothesis = Unterstellung, Vermutung; allgemeiner
Begriff für eine unbewiesene (wissenschaftliche) Annahme, die wahrscheinlich
ist, aber noch eines Beweises bedarf; im Gegensatz steht die Spekulation,
die nicht widerspruchsfrei und nicht mit dem allgemeinen Wissen übereinstimmt;
sie dienen ...
1. der Erklärung bereits bekannter Tatsachen,
2. die Prämisse
eines Arguments.
Im Coaching bildet der Coach ausschließlich
Hypothesen in Bezug auf das Thema seines Coachee, da er dem Coachee
die Freiheit
zugesteht, sich selbst zu deuten und zu bewerten.
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I
Interaktion, die
lateinisch inter = innen, zwischen und actio = Handlung;
bezeichnet das sich aufeinander beziehende soziale Handeln von wenigstens
zwei
sozialen Einheiten (Individuum / natürliche Person oder Organisation
/ juristische Person) mit dem Zweck, Werte zu vergleichen, abzustimmen
und Handeln / Verhalten auszulösen.
Die Hamburger Schule setzt
für eine erfolgreiche Interaktion
die angemessene Interpretation der Motive, Bedürfnisse und Werte
des Gegenübers im gegenwärtigen Kontext voraus.
Intervention,
die
lateinisch intervenire = dazwischentreten, sich einschalten; Begriff
aus der Pädagogik und bedeutet den direkten Eingriff in das
Geschehen, um ein unerwünschtes Phänomen zu vermeiden oder
zu beseitigen.
intuitiv
lateinisch intuere = genau hinsehen; Fähigkeit, impulsiv
und unbewusst zu entscheiden und zu handeln.
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K
Kepner-Tregoe-Methode, die
Methode von Charles Kepner und Benjamin
Tregoe, 1958 aufgestellt und dient der Rationalisierung von Denkprozessen
und ist Basis der
Arbeitsmethodik; besteht aus folgenden vier Bearbeitungsfeldern:
1.
Problemanalyse (in der komplexe Situationen zergliedert und Prioritäten
festgelegt werden),
2. Situations- / Ursachenanalyse (in der die wahre
Ursache eines Problems zu finden ist),
3. Entscheidungsanalyse (in
der Alternativlösungen entwickelt
und bewertet werden),
4. Analyse potenzieller Probleme (in der potenzielle
Probleme erkannt und Gegen- bzw. Ersatzmaßnahmen festgelegt
werden).
Kommunikationskontext, der
vereinbarter Rahmen für Kommunikation, der die Interessen aller
Beteiligten berücksichtigt. Er ist Ergebnis der selbstgesteuerten
Auseinandersetzung mit Gefühlen, Motiven, Bedürfnissen,
Werten der eigenen Person und anderer Personen, sowie der Auseinandersetzung
mit Unterschieden zu anderen Kontexten.
Kompetenzmodell, das
1. Das Kompetenzmodell der Hamburger Schule ist
in erster Linie ein allgemein gültiges Modell. Ein Modell ist die komplexitätsreduzierende,
abstrakte Darstellung von Wirklichkeit. Es beschreibt abstrakt die
Fähigkeiten und Fertigkeiten, die ein Mensch in einem bestimmten
Kontext entwickelt haben muss, um in diesem Kontext situativ erfolgreich
zu sein.
2. Das Kompetenz-Modell, das auch für den Kontext „Coaching“ gilt,
besteht aus fünf einzeln zu betrachtenden, aber in der Situation
interagierenden, thematischen Bereichen: • persönliche
Kompetenz, • fachlich-methodische Kompetenz, • sozio-kommunikative
Kompetenz, • Feldkompetenz und • Handlungskompetenz.
Konflikt,
der
entsteht in einer Situation, in der voneinander abhängige Parteien
versuchen, unvereinbare Ziele zu erreichen oder Handlungspläne
zu verwirklichen. Kennzeichen ist eine emotionale Spannung.
Konfliktösungsmuster,
die
von Rolf Meier und Axel Janßen entwickeltes Modell zur Reflexion
eigenen Verhaltens —
biologische Konfliktlösungsmuster:
1. Anpassen,
2. Erstarren,
3. Flucht,
4. Kampf,
5. Unterordnung,
6. Verstecken.
kulturelle Konfliktlösungsmuster:
1. Delegation an Andere,
2. Kompromiss,
3. Konsens.
Konstruktivismus, der
ein Begriff in verschiedenen (wissenschaftlichen)
Fachbereichen und Disziplinen. Grundsätzlich ist er Ausdruck
für eine
wissenschaftliche Denk- und Erkenntnishaltung, die davon ausgeht,
dass Wissen, Erkenntnisse, Vorstellungen und andere Inhalte nicht
naturgegeben sind, sondern vom Menschen als erkennendes Subjekt konstruiert
werden. Diese Erkenntnis ist philosophischer Natur und geprägt
durch Sokrates, Immanuel Kant und eroberte die Psychologie durch
Jean Piaget, Ernst von Glasersfeld, die Naturwissenschaften wie durch
Humberto Maturana, die Neurowissenschaft durch Gerhard Roth, die
Sprache durch Paul Watzlawick oder die Systemtheorie von Niklas Luhmann,
in der Pädagogik / Andragogik durch Horst Siebert.
konstruktivistische
Taxonomiestufe, die
nach Meier / Janßen sind dies vier Stufungen: faktisch richtiges
Wissen, kontextbezogenes Anwenden von Wissen, Reflexion systemischen
Agierens und konstruktivistischer Kontexttransfer.
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M
Menschenbild, das
ist ein in der philosophischen Anthropologie gebräuchlicher
Begriff für die Vorstellung, das Bild, das jemand vom Wesen
des Menschen hat. Insofern der Mensch Teil der Welt ist, ist das
Menschenbild auch Teil des Weltbildes. Menschenbild wie Weltbild
sind immer in eine bestimmte Überzeugung oder Lehre eingebunden,
die jemand vertritt.
Methode, die
Nach der Hamburger Schule ist eine Methode ein themenspezifisches
Analyse- und Lösungsmuster, das ein „richtiges“ Ablaufverfahren
im Kontext definiert. Die Methode ist auf Grund ihres Ablaufcharakters
zeitlich messbar.
Modell, das
italienisch modello bzw. lateinisch modulus wurde in
der Renaissance als Maßstab der Architektur verwendet; Modell ist die komplexreduzierende
und abstrakte Darstellung von Wirklichkeit; generalisierender Überblick.
Motiv,
das
ist ein unspezifischer Bewegrund für ein Verhalten.
Moral, die
lateinisch mos = Sitte, bezeichnet die Gesamtheit normativer
Regeln, Werte, Tugenden, Ziele und Zwecke, die für ein Individuum, eine
soziale Gruppe oder Gemeinschaft oder die Menschheit überhaupt
faktisch gelten oder gelten sollen.
MVWK-Modell, das
entwickelt von Rolf Meier und Axel Janßen nach den Grundsätzen
und den Gedanken der Hamburger Schule. Das Modell beschreibt den
Zusammenhang zwischen Motiven, Werten und deren Einfluss auf das
Verhalten in einem Kontext bzw. in Kontexten. Es kann sowohl zur
Analyse, zum Verständnis und zur Ableitung von Reflexionsangeboten
genutzt werden.
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N
Nachhaltigkeit, die
1. ursprünglicher Begriff aus der Forstwirtschaft für
die Bewirtschaftung und sinnvolle Nutzung / Abrodung der Ressourcen
(Baum und Tanne usw.)
2. Nachhaltigkeit meint, dass der Coachee aus
sich heraus vergleichbarer, zukünftiger thematische Situationen
in unterschiedlichen Kontexten erfolgreich gestaltet.
Nach der Hamburger
Schule kann der Coachee durch den Coachingprozess in Kongruenz zu
seinem Veränderungsziel selbstständig seine
Veränderungen initiieren und sein Verhalten durch seine Selbstreflexion
auch in sich wandelnden aber thematisch vergleichbaren Kontexten
in der Zukunft stabilisieren.
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oben
O
Orientierung, die
Bestandsaufnahme der Bedürfnisse.
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P
persönliche Kompetenz,
die
bedeutet in einem Kontext, eigene Gefühle, Motive, Bedürfnisse,
Werte und Begabungen identifiziert zu haben und sich selbst in seinem
Verhalten einschätzen zu können.
Perturbation, die
lateinisch perturbare = durcheinander wirbeln; konstruktivistischer
Begriff von Humberto Maturana für die Systemtheorie eingeführter
Fachbegriff um daraufhin zu weisen, dass Störungen auch positive
Auswirkungen auf Systeme haben können; die Hamburger Schule
verfolgt in ihrer Erklärungssystematik neben dem systemischen
Ansatz auch den konstruktivistischen Ansatz, da es keine einzige
Wahrheit gibt, sondern viele Aspekte zu berücksichtigen gibt.
pragmatisch
griechisch pragma = Sache; man eignet sich nur so viel
Wissen an, wie zur Realisierung und Umsetzung benötigt wird.
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oben
R
Reflexion,
die
lateinisch reflexio = das Zurückbeugen, das Zurückbiegen,
das Zurückkrümmen; philosophischer Begriff für ein
prüfendes und vergleichendes Nachdenken; pädagogischer
Begriff für das Nachdenken über eine vergangene pädagogische
Situation; physikalischer Begriff für das Zurückwerfen
von Wellen / Strahlung.
Im Coaching ist die Reflexion ein Synonym für die Ableitung
von Erkenntnissen aus einem sprachlich-visuellem Angebot.
Ressource,
die
französisch la ressource = Mittel, Quelle; bedeutet natürliche
Vorkommnisse und Mittel wie ...
1. ökologisch die Luft / der
Wind, das Wasser, die Erde, das Feuer, das Leben oder alle Roh-stoffe,
2. ökonomisch
die Arbeit, der Boden, die Umwelt, das Kapital,
3. psychologisch Fähigkeiten,
Charaktereigenschaften usw.,
4. soziologisch die Bildung, die Gesundheit,
das Prestige usw.
Ressourcenverfügung, die
Orientierungswert im Coaching. Das Axiom „die Lösung liegt
im Coachee“ bedingt das Vorhandensein dieses Wertes.
Rubikonmodell
der Handlungsphasen, das
motivationspsychologisches Modell von Heinz
Heckhausen bestehend aus vier Phasen:
1. Phase des Abwägens,
2. Phase des Planens,
3. Phase des Handelns und
4. Phase des Bewertens.
Zu
1. In der Abwägungsphase werden aus den vielen Wünschen
die derzeit wichtigsten Wünsche extrahiert, bestimmend an den
Ressourcen Zeit und Kontext, sog. gezielte Suche nach Informationen.
Sinn und Zweck der Phase ist die Intentionsbildung bzw. Bestimmung
eines Ziels oder einer Zwecksetzung. Das festgelegte Ziel kommt auf
mehr oder weniger gründlichen Erwägungen durch möglicherweise „Kurzentschlossenheit“ via
Entscheidung auf ein bestimmtes Ziel zustande, was nach Heckhausen „Schritt über
den Rubikon“ heißt.
Zu 2. In der Planungsphase liegt der
Fokus auf das Wie der Zielerreichung aus dem Was (Ziel) der Abwägungsphase. Die Motivation wird zur
Volition verschoben, weil es um die willentliche und wissentliche
Umsetzung / Realisierung der Zielintention geht. Die Planung umfasst
nähere Spezifizierungen und Umstände der möglichen
Umsetzung des Ziels via Implementierungsintention. Wenn mehrere Ziele
miteinander konkurrieren setzt sich das dominanteste wegen verschiedener
Faktoren durch.
Zu
3. In der Handlungsphase liegt der Fokus auf der Aktion
bzw. Handlungsinitiierung. Die eigene Handlung wir ausdauernd auf
das Ziel ausgerichtet, wobei
Ablenkungen unterbunden werden und Flexibilität im Handlungsverlauf
bei auftretenden Schwierigkeiten erforderlich ist. Entscheidend für
die Wahrscheinlichkeit und Geschwindigkeit der Realisierung ist die
Volitionsstärke.
Zu
4. In der Bewertungsphase liegt der Fokus auf
der Bewertung der Zeilerreichung. Die Intention wird deaktiviert,
so dass beurteilt
wird, ob die Handlung ein Erfolg war (oder nicht) und ggf. Nachbesserungen
erforderlich sind (oder nicht) bzw. das Ziel verändert werden
muss (oder nicht), sog. Soll-Ist-Vergleich. Gleichzeitig wird der
Zusammenhang von Erfolg und Misserfolg basierend auf dem Vergleich
von motivationalen und volitionalen Aspekten beurteilt, sog. Kausalattribution.
Die Abfolge der Handlungsphasen ist eine idealtypische Vorstellung
und existiert in der Realität sehr selten, da viele Handlungen
ohne Abwägen und Planen erfolgen (sog. Gewohnheitshandlungen)
oder die geistigen Tätigkeiten erfolgen gleichzeitig aufgrund
paralleler Zielerreichung usw. oder man verfällt von einer späteren
Phase in eine frühere Phase.
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oben
S
Selbstachtung, die
auch der Eigenwert, der Selbstwert, das Selbstwertgefühl, das
Selbstkonzept; psychologischer Begriff für den Eindruck oder
die Bewertung, die man von sich selbst hat. Der Eindruck bezieht
sich auf das äußere und das innere Bild mitsamt seiner
Kompetenzen in jedem Kontext; Gegensatz ist die Fremdachtung.
Selbstbewertung,
die
Fähigkeit, einen verfügbaren Maßstab zu nutzen und
daraus selbstgesteuert Verhaltensänderungen abzuleiten.
Selbstlernkonzeption,
die
das Erstellen einer Selbstlernkonzeption bedeutet die Fähigkeit,
ein Ziel-, Struktur- und Handlungssystem in einem thematischen Kontext
in Bezug auf eigenes Lernen zu erstellen und zu realisieren.
Selbststeuerung,
die
meint, dass der Coachee in der Lage ist, Veränderungsanforderungen
selbst zu erkennen und selbst zu realisieren.
systemische Coaching,
das
berücksichtigt die komplexe Lebenswelt des Coachees in der
Analyse des konkreten Kontextes durch den Coachee und zur qualitativ
hochwertigeren Erreichung seines Zieles des Coachings.
Systemisches Coaching hat als Betrachtungs- und Deutungsbezug immer
die Einzelfallsituation des Coachee, seiner Person und seiner Veränderungsthematik
im Fokus. Daher akzeptiert und bearbeitet systemisches Coaching grundsätzlich
individuelle Anforderungen und Deutungen der thematischen Bezüge
eines Menschen unter dem Aspekt des Konstruktivismus (gefühlte
Objektivität des Subjekts).
systemische Fragen, die
Sammelbegriff für Fragen, die die Selbstreflexion fördern;
ursprünglich aus der Familientherapie. Im Coaching angelehnt
an den Begriff systemisches Coaching. Unterteilbar in ...
1. hypothetisch-zirkuläre
Fragen,
2. zirkuläre Fragen,
3. skalierende Fragen.
nach
oben
V
Verhaltensalternative, die
im Coaching ist eine Verhaltensalternative eine neue/veränderte Vorgehensweise zur Entstehung einer Entscheidung. Die Entscheidung wird sichtbar im Handeln.
Vision, die
lateinisch visio = das Sehen, der Anblick, die Erscheinung;
Begriff für Erwartung einer maximalen Befriedigung der eigenen Bedürfnisse
in einer unbestimmten Zukunft.
Visuelle Aufstellung
durch Rolf Meier und Axel Janßen geprägter Begriff für
die Visualisierung aller Zusammenhänge (des Systems) in Bezug
auf das Veränderungsthema des Coachee, der Gruppe oder des Teams.
Durch das zusätzliche Anbieten einer Abstraktionsebene, z.B.
der TZI oder des St. Galler Managementmodells, wird eine wissenschaftlich
legitimierte, umfassende Abbildung des Systems erreicht, die die
Wahrnehmungserweiterung fördert und den Coachee in Bezug auf
die Formulierung seines Ziels entscheidungsfähig macht. Zentrales
Medium sind Moderationskarten in verschiedenen Farben und Größen,
die vom Coachee beschriftet werden.
Volition, die
1. psychologischer Prozess der Willensbildung, wobei
der Fokus auf der Umsetzung der Ziele und Motiven, (via Handlungen)
in Resultate
erfolgt. Bereits 1926 bezeichnete Kurt Lewin das Streben nach Zielen
als Volition und wurde in den 1980er von den Vertretern der Volitionspsychologie
wie Heinz Heckhausen, Peter M. Gollwitzer, Julius Kuhl und Hilarion
Petzold. Sie forschten an der Frage der Handlungskontrolle und der
Selbststeuerung basierend auf der kybernetischen Systemtheorie.
2.
Prozess der Willensbildung und -durchsetzung in der Managementwissenschaft
in sich selbst steuernden Systemen (auch Unternehmen). Abstrakte
Erklärung, dient der Erklärung des Konsumentenverhaltens
im Marketing, der Führung von Mitarbeitern (Ergebnisorientierung),
den unternehmerischen Entscheidungen sowie der Behandlung von Verhaltensstörungen
in der Psychologie. Anfangs eines Handlungsablaufs steht die Auswahl
und Festlegung von Zielen, folgend von der Planung einschließlich
der Auswahl geeigneter Mittel zur Zielerreichung, folgend der Durchführung
der geplanten Aktionen (Prozess oder Organisation), um abschließend
eine Erfolgskontrolle durchzuführen; bei Soll-Ist-Abweichungen
sind korrigierende Maßnahmen notwendig; damit der Prozess autonom
(selbstgesteuert) abläuft, ist in jeder Phase willentliche Entscheidungen
erforderlich.
Vorsatz, der
ist das Bedürfnis, einen Handlungsplan zu verwirklichen.
nach
oben
W
Wert,
der
Orientierung für attraktives Verhalten.
Wille, der
ist das unverhandelbare Bedürfnis, einen Handlungsplan
zu verwirklichen.
Wirkung, die
Der Begriff Wirkung bezieht sich im Coaching auf die eingetretenen, systemischen Folgen einer Denkleistung und/oder eines konkreten Vorgehens
Wirkungserwartung, die
die Wirkungserwartung bezieht sich im Coaching auf die erwarteten systemischen Folgen einer Denkleistung und/oder eines konkreten Vorgehens
Wirkungserwartung des Coachingprozesses, die
die Wirkungserwartung des Coachingprozesses besteht in der situativen Selbstorganisation des Coachee zu seinem Veränderungsthema im zukünftigen Realisierungskontext
nach
oben
Z
Zielerreichungsmerkmale, die
lösen über Perspektivwechsel eine systemische Reflexion
in Bezug auf das Ziel aus, die die Wahrnehmungserweiterung und die
Entscheidungsfähigkeit fördert. Gleichzeitig schafft ein
Erreichungsmerkmal eine konkrete Orientierung für den Coachee
zur späteren Selbstorganisation seiner Ressourcen. Erreichungsmerkmale
erfassen alle Bestandteile des in der visuellen Aufstellung dargestellten
Systems des Coachee.
nach
oben
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