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Das Kompetenzmodell Coachee
Das Kompetenzmodell der Hamburger Schule ist
in erster Linie ein allgemein gültiges Modell.
Ein Modell ist die Komplexität reduzierende,
abstrakte Darstellung von Wirklichkeit. Es beschreibt abstrakt die
Fähigkeiten und Fertigkeiten, die ein Mensch in einem bestimmten
Kontext entwickelt haben muss, um in diesem Kontext situativ erfolgreich
zu sein. Das Kompetenz-Modell, das auch für
den Kontext „Coaching“ gilt,
besteht aus 5 einzeln zu betrachtenden, aber in der Situation
interagierenden, thematischen Bereichen:
- Persönliche Kompetenz
- Fachlich-methodische Kompetenz
- Sozio-kommunikative Kompetenz
- Feldkompetenz
- Handlungskompetenz
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Persönliche Kompetenz
Persönliche Kompetenz bedeutet, in einem Kontext, eigene Gefühle,
Motive, Bedürfnisse, Werte identifiziert zu haben und
sich selbst in seinem Verhalten einschätzen zu können.
Fachlich-methodische Kompetenz
Fachlich-methodische Kompetenz bedeutet, über fachliche Kenntnisse und
Fertigkeiten eines Kontextes zu verfügen und Arbeitsabläufe ergebnisorientiert
in diesem Kontext organisieren zu können.
Sozio-kommunikative Kompetenz
Sozio-kommunikative Kompetenz bedeutet, sich in einer Situation, selbstgesteuert
mit Gefühlen, Motiven, Bedürfnissen, Werten der eigenen Person
und anderer Personen auseinanderzusetzen, Unterschiede zu erkennen, um dadurch
einen sozialen Kontext zu vereinbaren, der die Interessen aller Beteiligten
berücksichtigt.
Feldkompetenz
Feldkompetenz bedeutet, über reflektierte branchen-, themenspezifische
und kulturelle Erfahrung in einem Kontext zu verfügen.
Handlungskompetenz
Handlungskompetenz bedeutet, den Sinn eines Kontextes, sowie Unterschiede zu
anderen Kontexten zu erkennen und die Koordination aller persönlichen
Ressourcen selbstgesteuert in einem situativ individuellen Handeln zu realisieren.
Ausgehend von der Frage: "Hat der Coachee Kompetenz im Sinne
von Selbstführung
innerhalb seines thematischen Kontextes erworben – was benötigt
er noch für eine Selbstlernkonzeption?" wird die Realisierung des
Ziels des Coachee (das Veränderungsthema) für das Coaching am Kompetenzmodell
gespiegelt.
Die Bearbeitung eines Coachinganliegens mit dem Ziel einer nachhaltigen Selbstlernkonzeption
erfordert daher die Identifikation (Analyse) von vorhandener Kompetenz im relevanten
Kontext und die Identifikation von dafür notwendiger Kompetenz durch den
Coachee.
Die reflektierte Auseinandersetzung des Coachees mit seinen Kompetenzen in
seinem Kontext fördert eine nachhaltige Selbstlernkonzeption.
Durch das Coaching entwickelt der Coachee ausgehend von
einer selbst diagnostizierten Ist-Kompetenz innerhalb seines
thematischen Kontextes eine Soll-Kompetenz.
Die "nachhaltige Selbstlernkonzeption" besteht darin, dass sich der
Coachee seiner individuell angestrebten Soll-Kompetenz bewusst ist und
eigenständig relevante Verhaltensweisen entwickelt und diese auch in vergleichbaren
thematischen Kontexten umsetzt.
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